Andreas Etzenberger mit Markus Wagenhuber, Teilbetreutes Wohnen, Lebenshilfe Wien

„Wir können nix machen, dass wir es haben!“

Wie geht es uns dabei, wenn sich die Arbeit und der gewohnte Tagesrhythmus durch die Pandemie verändern?  

Ein Gespräch über den Corona bedingten neuen Lebensabschnitt von Markus Wagenhuber, Assistent im Teilbetreuten Wohnen, und seinem Kunden, Andreas Etzenberger.

Andi, jetzt haben wir schon ein Jahr lange Corona. Wie geht’s dir damit? Was hat sich bei dir so verändert?

Die Arbeit hat sich verändert. Zwei Wochen bin ich zu Hause und dann eine Woche arbeiten. Ich gehe gerne in die Arbeit. Aber ich bin auch gerne zu Hause, weil ich eh viel zu tun habe.

Im Büro gibt es keine Geburtstagsfeiern mehr. Da bin ich gerne hingegangen.

 

Ja und das Mittwochs-Café gibt’s auch nicht mehr. Immer wieder werde ich gefragt, wann das Mittwochs-Café aufsperrt. Und ich muss immer wieder sagen, dass ich das nicht weiß. Das ich nicht weiß wie die Corona Situation sich entwickelt.

Anstrengend ist es schon. In der U-Bahn Maske tragen. Beim Einkaufen muss man Maske tragen.

Wir können nix machen, dass wir es haben.  

Insgesamt geht es mir aber gut.

 

Das geht uns allen so. Manchmal ist es anstrengend, dann geht’s wieder gut.

Bei mir hat sich die Arbeit sehr verändert. Ich sehe meine KollegInnen selten. Der Austausch war mir immer sehr wichtig. Das vermisse ich.

Gibt’s was, auf das du stolz bist Andi?

Ich hab mich an die Verordnungen gehalten. Ich habe die Maske aufgesetzt. Und trotzdem habe ich meine Schwester besucht und ihr geholfen. Ich hab bei der Polizei nachgefragt, ob ich das darf. Wenn jemand Hilfe braucht, darf ich helfen, haben sie gesagt.

 

Niemand ist krank geworden. Allen geht es soweit gut. Anfangs war es sehr schwierig, aber man findet einen Umgang damit. Unser Team ist super. Flexibel, anpassungsfähig und füreinander da.

Herrscht bei dir schon Lock down-Müdigkeit?

Was heißt das?

Reicht´s dir schon mit dem Corona?

Ja, ich will, dass es schon vorbei ist.

 

Kennst du jemanden der krank geworden ist?

Ich kenne niemanden. Ein Freund ist in einem Männerheim im 21. Bezirk. Ich darf ihn nicht besuchen. Ich hab für ihn etwas gekauft, er hat kein Geld. Ich hab ihm Brot, Streichwurst und Würsteln und Milch gebracht.

Das ist nett von dir, Du hilfst immer gerne.

Ja,  so ist das halt.

 

Momentan gibt’s ja keine Freizeitangebote. Fehlt dir das?

Spazieren bin ich einmal mitgegangen. Das geht mir nicht ab.   

Ich bin meistens bei meiner Schwester.

Reiten war ich auch einmal mit. Das hat mir Spaß gemacht.

Wir beide gehen jetzt oft Spazieren.

Das ist neu. Das haben wir vor Corona nicht gemacht. Da können wir gut reden und gesund ist die Bewegung draußen auch.

Was wünschst du dir für dieses Jahr?

Ich würde gerne in die Werkstatt im 20. Bezirk auf Besuch gehen und in die WG Rollingergasse.

 

17.02.2021/lhw-teilbetreutes wohnen, tanbruckgasse wien 12

 

Links: https://www.lebenshilfe.wien/teilbetreutes-wohnen/

 

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