Im Schanigarten mit dem Bezirksvorsteher

Wilfried Zankl, Bezirksvorsteher von Meidling, traf BürgerInnen zu Sprechstunden in diversen Gastgärten im Bezirk. Auch die KundInnen der Lebenshilfe Wien nutzten das Gesprächsangebot.

Frau Greilinger, Herr Hochmeister und Herr Libovsky gingen zur sommerlichen Sprechstunde ihres Bezirksvorstehers ins Café Kosmos. Über ihr Gespräch mit dem Politiker haben sie einen Bericht geschrieben, der auch anderen Personen Mut machen soll, sich für persönliche Anliegen stark zu machen.

Renate Greilinger:

„Die Besprechung hat mir gefallen.  Das war das erste Mal, dass ich so direkt mit einem Politiker gesprochen habe – sonst kenn´ ich die nur vom Fernsehen. Erfahren habe ich es von meiner Bezugsbetreuerin; die hat mich gefragt, ob ich nicht meine Beschwerden wegen Lärm durch die Autos und die Hitze in der Wohnung auch mit dem Bezirksvorsteher besprechen will. Da habe ich sehr gestaunt – und dann habe ich mich doch getraut; aber nur, wenn sie mitkommt! Und das ist sie!

Der Bezirksvorsteher, Herr Zankl, war sehr nett und freundlich – er ist auch extra zu uns an den Tisch gekommen, und ich habe viel Neues erfahren; zum Beispiel, dass er wegen der Hitze vor meinem Gemeindebau einen „Tiny – Wald“ pflanzen hat lassen – leider ist der noch so klein und kühlt meine Wohnung noch nicht.

Dann hat er mir erzählt, dass die Autos, die bei mir vorbeifahren gezählt werden und schon weniger geworden sind. Mir sind sie immer noch zu viel!

Und er hat mir berichtet, dass es nicht so leicht ist, es allen recht zu machen – und das glaube ich ihm.

Aber ernst genommen hat er mich. Und ich war froh, dass ich beim Gespräch auch von meiner Betreuerin unterstützt wurde.

Ich finde, es sollten sich die anderen von der Lebenshilfe auch einmal trauen – man kann sich ja einen Betreuer mitnehmen…“

Josef Hochmeister:

„Ich war auch da, weil ich den Bezirksvorsteher wiedersehen wollte und ich hatte Fragen. Aber ohne Betreuerin traue ich mich auch noch nicht. Ich wollte wissen, wie es weitergeht mit der Begrünung vor meinem Haus und wann die erste Sitzung der Anrainergemeinschaft ist; weil da will ich auch hin, aber noch mit Betreuerin.  Ich brauche das zur Unterstützung, weil ich aufgeregt bin und alles so neu ist und weil mich die Menschen am Anfang nicht verstehen.

Viele Sachen sind für mich kompliziert. Von Betreuern kann ich mir das in Ruhe noch einmal erklären lassen und sooft ich es will.

Es sind viel zu wenig Menschen, die sich das trauen – ich will ihnen Mut machen!“

Werner Libovsky:

„Mich hat das interessiert mit dem Grundstück in meiner Nähe, wo auch der U-Bahnschacht ist.
Das Eigenartige war, die haben frisch gebaut und dann wieder abgerissen. Ich wollte wissen, was dort los ist und wie es weitergeht.
Ich habe mir gedacht: „Er wird schon was wissen, aber nicht so genau.“ Da war ich sehr überrascht, dass er dann alles aus dem Ärmel geschüttelt hat; er hat erzählt, dass das ein Privateigentümer ist, der Schwierigkeiten mit der Behörde bekommen hat, weil er sich nicht an die Regeln gehalten hat und nicht auf die U-Bahn Rücksicht genommen hat.

Der Bezirksvorsteher hat sehr offen mit uns geredet – es war ein interessantes Gespräch mit ihm und es war schön, mit ihm Zeit zu verbringen.
Wenn sich jemand interessiert für solche Sachen, sollte er Kontakt mit seinem Bezirksvorsteher aufnehmen – und keine Angst haben!
Für mich war das eine neue Erfahrung, weil ich das das erste Mal erlebt habe. Mut dazu haben mir meine Betreuer gemacht.“

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