Schule für das Leben
Jugendliche aus der Produktionsschule bildung.bewegt töpfern und backen gemeinsam mit KundInnen der Lebenshilfe Wien.
„Die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Wien ist eine Bereicherung für unsere Jugendlichen“, schwärmt Nikolaus Weber von der Produktionsschule der ProVitaBildungs GmbH, wo er unterrichtet. „Bei jedem Besuch in der Tagesstruktur Rueppgasse werden wir von allen so gastfreundlich empfangen“. Er und Steffi Damm haben sich zufällig in einem Tai Chi Studio im zweiten Bezirk kennengelernt. Herr Weber hat seine Schülerinnen zum Training begleitet. Stefanie Damm war mit einer Gruppe von KundInnen aus der Tagesstruktur unterwegs. Sie arbeitet in einer Kunstgruppe der Lebenshilfe Wien als fachliche Begleiterin von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, „Ich war sofort beeindruckt von den jungen Erwachsenen, von ihrem Auftreten und ihren Umgang mit miteinander. Ich habe mir sofort gedacht, aus diesem Kennenlernen könnte etwas Tolles entstehen“, berichtet Frau Damm.
Zusammenwachsen im Bezirk und in der Gesellschaft
Frau Damm hat in Absprache mit der Leitung und dem Team der Tagesstruktur die Schülerinnen und Schüler dann in die Werkstätte der Lebenshilfe Wien eingeladen. Sie hat gleich beim ersten Besuch auf die Arbeit mit Ton als verbindendes Element gesetzt. Das hat prima funktioniert und tut es jedes Mal wieder, wenn die Jugendlichen zu Gast kommen. Herkunft und Behinderungen rücken bei gemeinsamen Aktivitäten in den Hintergrund. In zwei Gruppen unter Anleitung von Frau Damm und Frau Scheiblhofer wird geformt, glaciert, gekocht, interessiert neues Wissen aufgesogen und ausprobiert. Alle Beteiligten finden so gut zusammen. Dabei passiert es automatisch, dass man über seine Herkunft, die Traditionen aus der Heimat, Berufswünsche oder Alltäglichem erzählt. Die SchülerInnen bekommen auf diese Weise auch Einblick in die Arbeit und Wertvorstellungen der Behindertenorganisation. Die ein oder andere Schülerin entpuppt sich in den Stunden bei der Lebenshilfe auch als geeignete Kandidatin für einen zukünftigen Job in der Sozialbranche. Vorkurzem erst hat eine junge Frau aus Afghanistan seitens der Schule ein betriebliches Praktikum in der Werkstatt absolviert. Viel soziales und kreatives Talent hat die Schülerin Yalda in dieser Zeit eingebracht. Zu Erinnerung an sie hängt jetzt ein schönes Bild von ihr an der Wand in der Werkstätte. „Es ist mir persönlich wichtig, die inklusiven Anliegen der Produktionsschule zu unterstützen. Unsere Arbeitsweisen und Ansätze sind sehr ähnlich, es geht in erster Linie um Menschen, die ermutigt werden, ihre Stärken und Interessen in sich zu entdecken, um diese dann in ihrem weiteren Leben anzuwenden“, betont Steffi Damm und freut sich schon auf viele weiteren Projekte mit dem Weiterbildungsunternehmen.
Mehr Informationen über die Arbeit der Produktionsschule der ProVita Bildungs GmbH finden sich hier.