Ein Nachmittag mit Norbert Langenecker
Hoher Unterstützungsbedarf muss nicht mit ständigen Erschwernissen oder Langeweile verbunden sein – schon gar nicht beim hier beschriebenen Praxisbeispiel!
Norbert Langenecker könnte man als Mann beschreiben, der auf den Rollstuhl und Hebelifter angewiesen ist und der bei fast allen Alltagsverrichtungen Pflege und Assistenz benötigt. Er spricht nur schwer verständlich und hat es aufgrund seiner Spastik schwer, Gegenstände anzugreifen, zu halten oder zu bedienen.
Man könnte ihn aber auch so beschreiben:
Er ist ein Mann mit grenzenlosem Tatendrang und unbändiger Lebensfreude! Dank seiner BetreuerInnen im Wohnhaus Leberberg, aber auch in der Werkstatt Schuhfabrikgasse, früher auch sehr viel dank seiner leider kürzlich verstorbenen Mutter, kommt er sehr viel herum und ist überall dabei! Operettensommer in Mörbisch, Musikkonzerte auf der Schmelz, Auftritte mit „Ich bin O.K.“, Länderspiele im Praterstadion, sogar die „rollende“ Teilnahme am Vienna Night Run 2021 auf der Wiener Ringstraße! Nichts bleibt dem neugierigen Geist von Norbert Langenecker verborgen, und nichts lassen seine BegleiterInnen unversucht, um ihn diese Vielfalt an Freizeitangeboten und Lebenserfahrungen möglich zu machen!
Besuch zu Hause
Im Juli hatten Martin Schwerter, Sepp Hochmeister und Bernhard Schmid die Gelegenheit, Herrn Langenecker zu Hause zu besuchen und ihn ein paar Stunden zu begleiten.
Schon bei der Begrüßung empfängt uns ein überaus gut gelaunter Herr Langenecker und zeigt uns ganz stolz die Porträtzeichnung, die der schon pensionierte Mitarbeiter Wolfgang Lesch von ihm geschaffen hat. Als wir uns nach dem Einkauf zum Schluss wieder von ihm verabschieden, hören wir noch, wie er zur Betreuerin sagt: „Bitte wegräumen!“ Denn er weiß, dass seine geliebte Cabanossi-Semmel sonst auch andere Abnehmer in Wohnhaus findet…
Was zwischen „Grüß Gott“ und „Auf Wiedersehen“ sonst noch passiert ist, sehen und lesen Sie hier:
Bernhard Schmid, Martin Schwerter und Sepp Hochmeister berichten in loser Folge aus dem Alltag und von den Höhepunkten von Menschen mit sogenanntem „hohen Unterstützungsbedarf“ aus der Lebenshilfe Wien.